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Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten


Jede Schülerin und jeder Schüler soll laut SMK (Staatsministerium für Kultus) in der gymnasialen Oberstufe mindestens eine Komplexe Leistung mit Präsentation erbringen. Diese soll auf das wissenschaftliche Arbeiten an der Universität vorbereiten und damit die Studierfähigkeit fördern.

Am Regenbogen-Gymnasium in Augustusburg erstellen die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse eine schriftliche Facharbeit. Das Thema wird selbst gewählt und mit dem jeweiligen Betreuungslehrer abgesprochen. Dann müssen Sachverhalte und Aufgabenstellungen erarbeitet werden, Material und fachbezogene Texte müssen beschafft, kritisch ausgewertet und interpretiert werden. Abschließend werden die Ergebnisse der Facharbeit in einer Präsentation verteidigt.

Ein junger Mann hält einen Vortrag vor einer Klasse. Er nutzt die digitale Tafel als Hilfsmittel.
Die Ergebnisse der Facharbeit müssen von den Schüler:innen in einer Präsentation verteidigt werden. Diese Facharbeit drehte sich um das Leistungsniveau beim sportlichen Training mit der 16:8 Intervallfasten-Methode. Foto: Tanja Mehnert/DPFA

In diesem Schuljahr sind dabei Facharbeiten zu ganz erstaunlichen Themen entstanden. Doreen Müller, stellvertretende Schulleiterin in Augustusburg und Jan Bandemer, Fachlehrer für Biologie und Chemie am Gymnasium berichten stellvertretend von einigen dieser Arbeiten.

Das Thema der Komplexen Leistung ist selbstgewählt

Ein gesellschaftlich viel diskutiertes Thema stand im Mittelpunkt der Facharbeit von Anna: die Massentierhaltung. Sie beleuchtete die moralische Vertretbarkeit der Massentierhaltung unter Berücksichtigung der Philosophen Immanuel Kant und Peter Singer. In der Verteidigung wurde die Arbeit durch gesundheitliche Aspekte und die Perspektive der Nachhaltigkeit ergänzt. „Anna hatte im Zuge ihrer Facharbeit ein sehr beliebtes Produkt hinsichtlich dessen Zusammensetzung aus tierischen Produkten und deren Herkunft untersucht. Anschließend bewertete sie das Produkt bezogen auf dessen Vermarktung und Werbestrategien“, ergänzt Doreen Müller.

Ein junges Mädchen steht vor einer digitalen tafel, auf der das thema ihres Vortrages steht. Die Schülerin hält eine Blume in der Hand.
Anna beschäftigte sich mit dem spannenden Thema der Massentierhaltung und bezog dabei auch gesundheitliche Aspekte mit ein. Foto: Doreen Müller/DPFA

Komplexe Leistung als "Problem-orientiertes Lernen"

Eine Arbeit, die nach erfolgreicher Verteidigung auch in der Klassenstufe 12 vorgestellt werden soll, hat die Elftklässlerin Pia abgeliefert: "Wenn aus vermeintlich harmlosen Kopfschmerzen eine heimtückische Krankheit wird - Eine wahre Krankheitsgeschichte, verschriftlicht in Form einer Fallakte". Was kompliziert klingt, wurde von Pia für die Mitschüler:innen ganz praktisch in Form eines "Escape-Rooms" für den Biologie-Leistungskurs umgesetzt. Nach Art eines Rollenspiels versetzten sich die Jugendlichen in die Rolle behandelnder Ärzte und lösten einen kniffligen medizinischen Fall.

„Diese Art des Lernens wird ‚Problem-orientiertes Lernen (POL)‘ genannt und im Medizinstudium z.B. an der Berliner Charité oder dem Universitätsklinikum Münster angewendet“, erklärt Jan Bandemer. Die dafür erforderlichen, anonymisierten Patientendaten hatte Pia vom Chefarzt Prof. Dr. Steinmeier vom Klinikum Chemnitz und Dr. Jana Pfeiffer von der Pathologie der Vivantes-Kliniken Berlin zur Verfügung gestellt bekommen.

Komplexe Leistung mit tierischen Erkenntnissen

„Unsere Schülerin Emma aus der 11. Klasse hat eine Jahresarbeit zum Thema "Der Einfluss der Mondphasen auf die Aktivität von Hühnern" erstellt. Dazu hatte sie einen Monat lang jede Nacht ihre Hühner mit einer Infrarotkamera gefilmt und die nächtliche Aktivität der Hühner ausgewertet,“ berichtet Jan Bandemer.

Das Ergebnis war interessant: die Aktivität der Hühner war von Nacht zu Nacht sehr unterschiedlich. Die Einflüsse scheinen multifaktoriell zu sein: neben der Mondphase scheinen auch die Bewölkung sowie vor allem auch die Temperatur eine Rolle zu spielen. „Folgeexperimente sind bereits geplant. Zur Verteidigung hatte Emma ihr ‚bestes Huhn im Stall‘ Karla mitgebracht, die während der Verteidigung brav auf dem Lehrertisch sitzend Körner gepickt hat“, ergänzt der Fachlehrer augenzwinkernd.

Schülerin sitzt an einem Tisch vor einer digitalen Tafel. Auf dem Tisch sitzt ein braunes Huhn, das Körner pickt.
Huhn „Karla“ war maßgeblich an der Facharbeit von Emma beteiligt: die Schülerin untersuchte einen Monat lang das nächtliche Verhalten von Hühnern. Foto: Jan Bandemer/DPFA

 

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