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Profilunterricht mit Hand und Herz – die „Ackerdemie“


Seit Beginn des laufenden Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums in Augustusburg den Profilunterricht „Ackerdemie“ belegen.

Profilunterricht ist an den Gymnasien in Sachsen für die Klassenstufen acht bis zehn verpflichtend. In Augustusburg findet der Profilunterricht alle zwei Wochen in je zwei Unterrichtseinheiten (= vier Schulstunden) statt. Die Schülerinnen und Schüler haben die Wahl zwischen vier verschiedenen Profilen:

  • Ackerdemie,
  • Naturwissenschaftliches Profil,
  • Sportprofil,
  • Schloss-Stadt-Schule (die direkte Zusammenarbeit mit dem Schloss Augustusburg).

Da das Profil der „Ackerdemie“ erst in diesem Schuljahr gestartet ist, nimmt aktuell nur die achte Klasse teil. Der Unterricht ist mit drei Schülerinnen und neun Schülern sehr gut besucht.
 

Kinderhände pflanzen eine Erdbeerpflanze in ein Beet ein.
Der Gedanke ist, die Natur den Lernenden auf wissenschaftliche Art und Weise näherzubringen. Foto: pixabay

Profilunterricht mit Wortspiel

„Der Begriff ‚Ackerdemie‘ ist als Wortspiel aus den Begriffen ‚Acker‘ und ‚Akademie‘ entstanden“, erklärt Anja Schüssler, Fachlehrerin für Geografie am Augustusburger Gymnasium. Sie konzipiert und betreut den Profilunterricht der "Ackerdemie".

Das Ziel des Profils ist es, die Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam zu machen, wie wertvoll die Natur als Lebensraum ist. Erst durch das (Er-)Kennen von diesem Wert, werden sie die Natur aktiver schützen und für die nächsten Generationen nachhaltig erhalten. Die Idee entspricht dem Motto eines afrikanischen Sprichworts: „Wenn viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“

Viel Praktisches zum Anfassen und Ausprobieren

Um die Natur kennenzulernen und die Umwelt aktiv erleben zu können, haben die Jugendlichen begonnen auf dem Schulgelände einen Sinnesgarten mit Duft- und Naschecken anzulegen.
 

Schüler stehen um ein Beet herum und planen die Bepflanzung.
Bisher ist ein Beet mit Lippenblütengewächsen entstanden (Pflanzen mit hohem Anteil ätherischer Öle, wie Lavendel und Thymian). Foto: Anja Schüssler /DPFA

„Klimafreundliches Gärtnern und der Anbau insektenfreundlicher Kräuter stehen im Fokus. Dabei lernen die Schüler:innen die Merkmale der Pflanzen, deren Inhaltsstoffe und Verarbeitung zu Ölen, Tinkturen und Trockenpflanzen kennen. Die Produktherstellung von Tees, Salben, Cremes und Salzen rundet die ‚Gartenarbeit‘ ab“, berichtet Anja Schüssler von den Inhalten des Profils.

Ein wenig Theorie muss sein

Parallel zu den praktischen Teilen lernen die Schüler:innen auch viel Theoretisches rund um die Natur, deren Lebensräume, unsere Ernährung und zum nachhaltigen Leben.

Diese Themen stehen im Konzept des Profils:

  • wertvolle Lebensräume unseres Planeten (Dschungel, Meere, Süßwasser, Wälder, Eiswelten)
  • Klimawandel (Unterschied Wetter – Klima, Ursachen, Auswirkungen, ökologischer Fußabdruck)
  • Ernährung/Nahrungsmittel (Produktion, Verpackung, Lagerung und Transport von Lebensmitteln)
  • Rohstoffe und Abfall (Müllreduzierung, Mülltrennung, Recycling)
  • Nachhaltig leben (Konsumkultur, klimafreundlich reisen)

Zum Profilunterricht zählen auch Exkursionen zum Biolandhof, zum Imker oder in den Botanischen Garten. Aktive Naturschutzarbeiten und Müllbeseitigung im Umland gehören auch zum Programm.
 

Ein Kuchen mit Rosen als Dekoration. Daneben liegt ein Blatt mit dem Rezept.
Am letzten Schultag vor den Winterferien hat Anja Schüssler einen persischen Blütenkuchen mit Rosenöl, Rosenblüten und vielen Gewürzen wie Kardamom, Safran und Granatapfelextrakten mitgebracht. Die Schüler:innen waren begeistert. Der Kuchen war innerhalb von 10 Minuten verputzt. Foto: Anja Schüssler/DPFA

Was sagen die Lernenden dazu?

Vor den Winterferien hat Anja Schüssler die Teilnehmenden gefragt, wie sie das erste Halbjahr im Profilunterricht erlebt haben: „Sie waren alle glücklich, sich für dieses Profil entschieden zu haben, da die Themen sehr vielseitig sind, wir bei Wind und Wetter oft raus ins Freie gehen und viel Praktisches dabei passiert.“

Paula (Klasse 8): „Ich finde es so spannend zu lernen, dass wir Sachen verarbeiten können, die andere als ‚Unkraut‘ bezeichnen, wir sie essen können und sie sogar gesund sind.“ (siehe Foto oben)

Louis (Klasse 8): „Spannend ist der Vergleich der Satellitenbilder. Es ist interessant zu sehen, dass man den Klimawandel in Satellitenbildern erkennen kann. Wir konnten durch digitales Einfärben der Bilder deutlich erkennen, wie die Natur in den letzten 20 Jahren immer kränker wurde.“

Hardy (Klasse 8): „Ich fand es toll, dass wir auch körperlich schwere Arbeit, wie das Umgraben der Wiese zu einem Beet, durchführen durften. Das tat gut und hat Spaß gemacht.“
 

Papiermüll wird mit einer Müllzange aufgehoben.
In den nächsten Monaten steht das Thema „Ressourcen“ auf dem Plan. Dabei ist geplant, in Augustusburg auf dem Panoramaweg Müll einzusammeln. Bild: pixabay

Ausblick

Anja Schüssler gibt einen Ausblick, wie es in dem Profilunterricht in den nächsten Monaten weitergeht: „Vor kurzem haben wir bereits 2 weitere Beete angelegt, die zu Duftbeeten werden. Es entsteht ein Rosenbeet mit englischen Duftrosen und ein Beet mit Korbblütengewächsen wie Ringelblumen und Kamille, um eigene Cremes und Kosmetika herstellen zu können.“

 

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