Vorgestellt: „Johnny“
Das Regenbogen-Gymnasium Augustusburg hat zu Beginn des neuen Schuljahres in einen Telepräsenz-Avatar investiert. Dieser soll einzelnen Kindern und Jugendlichen bei Phasen langer Schulabwesenheit helfen.
Der Name klingt etwas sperrig: AV1 Telepräsenzroboter. Doch dahinter verbirgt sich ein kluges Hilfsmittel für die schulische und vor allem auch soziale Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Langzeitabwesenheit. Die Auswirkungen langer Schulabwesenheit stellen für Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte eine große Belastung dar. Der Avatar nimmt als "greifbarer" Stellvertreter den Platz des erkrankten Kindes in der Klasse ein, sodass das Kind einerseits am Unterricht teilnehmen und darüber hinaus auch am sonstigen Klassengeschehen teilhaben kann.
Wie genau funktioniert der Avatar?
Das abwesende Kind kann im Krankenhaus oder von zu Hause die Lehrer und Mitschüler sehen, hören und mit ihnen sprechen. Über die AV1-App hat es Zugriff auf den Avatar und kann diesen selbstbestimmt fernsteuern. Es kann den Avatar drehen und seinen Kopf neigen. Außerdem können Meldungen und Stimmungen mithilfe von Lichtsignalen visualisiert werden. In den Avatar ist eine Kamera integriert, die das Kamerabild in die App überträgt. Das Kind selbst kann nicht von der Klasse gesehen werden. Der Avatar ist mit Lautsprecher und Mikrofon ausgestattet.
Das sagt die Schulleiterin
Schulleiterin Tanja Mehnert hatte in einem Zeitungsartikel vom Einsatz eines solchen Avatars in einer Dresdner Schule gelesen und war sofort begeistert: „Die Geschichte der Dresdner Schülerin hat mich damals sehr berührt. Ich empfinde den Einsatz eines solchen Avatars als wahnsinnige Bereicherung. Es geht mir dabei aber um viel mehr als nur das Übertragen der schulischen Inhalte. Mich hat die soziale Komponente, die Teilhabe des Schülers oder der Schülerin überzeugt: Trotz einer schweren Erkrankung weiterhin in die Klassengemeinschaft eingebunden zu sein und nicht nur am Unterricht, sondern auch an Pausen und Ausflügen teilnehmen zu können. Damit können wir als Schule vielleicht einen kleinen Teil zur Genesung beitragen.“