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„Unterrichten ist meine Welt“


Sarah Gerhold studiert im 9. Semester „Lehramt an Gymnasien“ in Dresden und hat kürzlich ihr verpflichtendes vierwöchiges Blockpraktikum B am Gymnasium in Augustusburg absolviert.

Ihr Abitur hat sie vor vier Jahren am Gymnasium in Augustusburg abgelegt. Warum der Weg zurück in die Schule schon immer ihr Traum war, sie sich schon früh für den Lehrerberuf entschieden hat und was ihre Pläne für die Zukunft sind, hat sie uns in einem kurzen Interview erzählt. 

Sarah Gerhold und ihre Mentorin Caroline Francois lachen in die Kamera
Pflegen schon seit vielen Jahren eine sehr gute Beziehung: Lehramtsstudentin Sarah Gerhold und ihre Mentorin am Gymnasium Caroline François. Foto: Katja Kaltofen/DPFA

Wie und wann waren Sie am Gymnasium in Augustusburg zum Praktikum?

Ich war im September und Oktober vier Wochen lang am Gymnasium in Augustusburg. In dieser Zeit durfte ich in fast allen Klassen eigenständig Unterrichtsstunden in Französisch halten. Das war eine großartige Erfahrung! Meine Mentorin, Mme Francois, saß bei allen Stunden mit im Klassenzimmer. In der fünften und sechsten Klasse hat Frau Rösch hospitiert. Die Rückmeldungen der beiden fand ich sehr hilfreich.

Wie haben sich die ersten eigenen Unterrichtsstunden angefühlt?

Das Unterrichten hat sich von Anfang an gut angefühlt. Natürlich war ich in den ersten eigenen Stunden etwas aufgeregt, aber ich bin schnell hineingekommen. Dass immer eine Lehrerin mit im Raum saß, hat mich allerdings manchmal ein bisschen nervös gemacht (*lacht).

Was hat Sie dazu bewegt, Deutsch und Französisch als Lehramt zu studieren?

Das war schon in der fünften Klasse klar für mich. Damals hatte ich selbst Französisch bei Mme Francois, und ihre Art, den Unterricht zu gestalten, hat mich total begeistert. Seitdem wollte ich unbedingt Lehrerin werden, und dieser Wunsch hat bis nach dem Abitur gehalten.

Fühlt sich die Entscheidung für das Studium auch jetzt, im 9. Semester, noch richtig an?

Absolut. Unterrichten ist genau das, was ich später machen möchte. Es fühlt sich nach wie vor hundertprozentig richtig an.

Muss man im Lehramtsstudium immer zwei Fächer wählen?

Ja, das ist vorgeschrieben. Ursprünglich wollte ich Französisch und Geschichte kombinieren. Während der Oberstufe habe ich mich dann aber gegen Geschichte entschieden und stattdessen Deutsch als zweites Fach gewählt.

Ist ein Praktikum im Ausland Teil des Studiums?

Es wird empfohlen, ein Praktikum im Ausland zu machen. Ich konnte mir jedoch meinen dreimonatigen Schüleraustausch in der achten Klasse, den ich über das „Brigitte-Sauzay-Programm“ gemacht habe, anrechnen lassen.

Wie sehen Ihre Pläne nach dem ersten Staatsexamen aus?

Nach dem ersten Staatsexamen folgt das Referendariat. Diese 18 Monate dienen dazu, sich intensiv auf den Lehrerberuf vorzubereiten. Während meines Praktikums habe ich gemerkt, wie wohl ich mich am Gymnasium in Augustusburg fühle. Der Vergleich mit größeren staatlichen Schulen hat gezeigt, dass mir die Arbeit an einer Schule in freier Trägerschaft viel besser gefällt – hier ist vieles individueller. Deshalb wünsche ich mir, mein Referendariat auch dort zu absolvieren.

Wie bewerten Sie Ihr Lehramtsstudium?

In der Praxis habe ich festgestellt, dass der Lehrerberuf genau das Richtige für mich ist. Allerdings war die Theorie an der Uni oft sehr abstrakt und hatte wenig Bezug zur Praxis. Besonders im Fach Deutsch musste ich Inhalte lernen, die ich vermutlich nie brauchen werde. Auch im Bereich Didaktik werden viele Modelle und Systeme gelehrt, von denen man sich letztlich die heraussuchen muss, die einem in der Praxis wirklich helfen. Mehr Praxisbezug hätte ich mir manchmal gewünscht.

Gibt es einen Moment im Studium, auf den Sie besonders stolz sind?

Das ist schwierig. Es gibt ein Modul zur Psychologie. Die Inhalte sind anspruchsvoll, und viele scheitern an den Prüfungen. Ich habe alle Leistungen im ersten Anlauf bestanden, und darauf bin ich wirklich stolz.

Was würden Sie Schülern raten, die über ein Lehramtsstudium nachdenken?

Man sollte sich gut informieren, was der Lehrberuf mit sich bringt – sowohl an Vorteilen als auch an Herausforderungen. Es hilft, jemanden zu kennen, der Lehramt studiert oder bereits als Lehrer arbeitet, um Fragen zu klären. Und wenn es mal schwierig wird: dranbleiben, Rückschläge durchstehen und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Mir haben auch die Kontakte während des Studiums geholfen – man motiviert sich gegenseitig und unterstützt sich.

Haben Sie eine persönliche Vision für Ihre berufliche Zukunft?

Ja, auf jeden Fall. Mein Ziel ist es nicht nur, Lehrerin zu werden, sondern eine richtig gute Lehrerin zu sein. Das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle.