Mit Harry Potter das Lernen lernen
Wie benutze ich ein Wörterbuch? Wie lese ich ein Diagramm? Wie finde ich verlässliche Quellen? Wie interpretiere ich eine Karikatur? In der traditionell zu Schuljahresbeginn stattfindenden Methodenwoche am DPFA-Regenbogen-Gymnasium Augustusburg geht es um Grundsätzliches, das für den Schulalltag besonders nützlich ist – mit dem Ziel, dass die Schüler ganz ohne Zauberkraft auskommen.
Die erste Schulwoche nach den Sommerferien läuft am DPFA-Regenbogen-Gymnasium Augustusburg immer etwas anders ab als an anderen Schulen: Zur Methodenwoche, die fester Bestandteil des Bildungskonzepts der Einrichtung ist, steht normaler Unterricht eher nicht auf dem Stundenplan. Stattdessen geht es in dieser ersten und ganz besonderen Woche darum, grundsätzliche Dinge zu erlernen: Wie benutze ich ein Wörterbuch? Wie lese ich ein Diagramm? Was ist ein Lapbook? Wie finde ich verlässliche Quellen? Wie interpretiere ich eine Karikatur? „Die Woche ist dahingehend ausgerichtet, dass wir Methoden, die später im jeweiligen Fachunterricht gefordert sind, einführen beziehungsweise festigen“, umreißt Doreen Müller, stellvertretende Schulleiterin, das Anliegen. Sie koordinierte und plante gemeinsam mit dem Lehrerkollegium den gesonderten Stundenplan für die Klassen 5 bis 12.
Stadtrallye und Atlasführerschein
Für die Neuankömmlinge, also die Fünftklässler, ging es in ihrer allerersten Methodenwoche zunächst erst einmal darum, ihre neue Schule sowie den Ort Augustusburg kennen zu lernen – und vor allem sich gegenseitig. So stand eine gemeinsame Stadtrallye auf dem Programm und jede Menge Teamspiele. All das hatten die zuständigen Lehrer in diesem Jahr unter das Motto „Harry Potter“ gestellt – einen „echten“ Zauberstab inklusive. Doch auch für die jüngsten Schüler wurde es schon ganz konkret, als es um zukünftig notwendige Fertigkeiten ging: So stand im Fach Französisch, das am DPFA-Regenbogen-Gymnasium in Augustusburg bereits ab Klasse 5 gelehrt wird, das „Lernen lernen“ auf dem Plan, im Fach Geografie wurde ein „Atlasführerschein“ erworben.
Die Sechstklässler lernten, Klimadiagramme auszuwerten, mit dem Wörterbuch zu arbeiten, ihre Mitschriften zu visualisieren („Das Auge lernt mit“) sowie Lapbooks anzufertigen. Das sind Bücher, die zu einer Lektüre oder einem Thema entstehen, während die Kinder sich schreibend und bastelnd mit diesem auseinandersetzen.
Cybermobbing und Labor-Führerschein
Mit dem ernsten Thema „Cybermobbing & Fake News“ setzten sich die Siebtklässler auseinander – ebenso wie mit dem Umgang mit dem Tafelwerk oder historischen Quellen. Im Fach Chemie erwarben die Schüler dieser Klassenstufe den Labor-Führerschein. In den höheren Klassenstufen stand unter anderem richtiges Protokollieren auf dem Stundenplan, Karikatur-Analysen, ein Interview auf Englisch sowie die „Faszination des Raumes“ im Fach Kunst. Die Neuntklässler stellten sich einem Experiment zu Radikalisierungsprozessen und lernten dabei viel darüber, wie diese entstehen und bestenfalls verhindert werden können.
Was will ich mal werden? Diese Frage treibt vor allem die Zehntklässler in den nächsten beiden Jahren um. Sie führten währen der Methodenwoche den geva-Berufswahltest durch, mit Hilfe dessen sie einen Überblick über ihre persönlichen, methodischen und sozialen Stärken (Schlüsselqualifikationen) sowie ihre beruflichen Interessen bekommen.
Effizientes Zeitmanagement beim Lernen
Während die Elftklässer vor allem erst einmal eine Einführung in ihre Grund- und Leistungskurse sowie das neue Benotungssystem mit Punkten bekamen und lernten, wie sie beim Lernen ihre Zeit effizient nutzen können, ging es für die Abschlussklasse in Hinblick auf das Abi vor allem um die methodische Prüfungsvorbereitung sowie das wissenschaftliche Arbeiten.
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Für die Fünftklässler endete die Methodenwoche besonders festlich. Sie wurden auf dem Schloss Augustusburg feierlich in den Kreis der Gymnasiasten aufgenommen.
